Donnerstag, 12. Juni 2014

Epilog



Die bittersten Tränen die wir an Gräbern vergießen, vergießen wir wegen ungesagter Worte und Taten, die nicht vollbracht wurden.

Zwei Wochen später..

Imogene stand am Grab ihrer Schwester und weinte leise, während sie eine weisse Rose in ihren Händen drehte. Der weisse Marmorgrabstein ragte über dem frisch verschütteten Erdhaufen auf. Sie hatte die letzten vierzehn Tage kaum etwas anderes getan, als Tränen zu vergießen. Es hatte sich so viel verändert.
Narcissa hatte ihr erklärt, dass sie nicht ihre Großmutter, sondern ihre Mutter war und sie Draco und Astoria überlassen hätte, um sie genau vor dem zu schützen, was letztendlich doch passiert war. Es fühlte sich fremd an, wahrhaftig. Und auch wenn das hieß, dass Aranea somit nicht ihre Zwillingsschwester gewesen war, für sie würde sich das nie ändern. Sie war so aufgewachsen mit ihr und sie liebte und vermisste sie.
Voldemort hatte nicht aufgehalten werden können. Ihnen stand ein dunkles Zeitalter bevor, voller Kriege und Verluste. Doch sie war bereit zu kämpfen.
“Bist du bereit, dich zu verabschieden?”, erklang Albus’ Stimme leise neben ihrem Ohr und seine warme Hand ergriff ihre freie. Imogene drehte die Rose noch einmal in ihrer Hand, ging in die Hocke und legte die Blume auf der Erde ab, ehe sie sich wieder aufrichtete.
“Man ist nie bereit, sich von seiner zweiten Hälfte zu verabschieden”, erwiderte sie schließlich auf seine Frage, “auch wenn alles nur eine Lüge war. Sie war und ist meine Schwester.” Albus nickte, er verstand gut was sie meinte.
“Aranea passt sicher weiterhin auf dich auf und hält da oben alle auf Trab”, meinte der Potter mit einem leichten Lächeln, “zusammen mit Fred.” Die Begräbnisse waren nacheinander abgelaufen und ohne Zwischenfälle. Sie waren schön gewesen, sofern man das von Beerdigungen sagen konnte. Das Wichtigste war, sie hatten ihren Frieden gefunden.
“Ab jetzt wird nichts mehr so sein wie zuvor, oder?”, fragte sie in der Stille und strich sich über die Augen, um die letzten Tränenspuren zu entfernen. Dabei sah sie auf ihre Hand hinab, die mit der von Albus verschränkt war. Der Schwarzhaarige gab ihr einen Kuss auf die Stirn und seufzte: “Ich befürchte nicht. Aber jeder Krieg hat ein Ende und wir werden dafür kämpfen, dass er zu unseren Gunsten ausgeht. Ich werde nicht von deiner Seite weichen.”
Imogene musste trotz der Umstände lächeln. Ihre Maske war ein für alle Mal gefallen. Sie war an der Seite des Jungen, den sie liebte, sie war sie selbst und es war für alle in Ordnung.


Man sagt, die Zeit heile alle Wunden. Dem stimme ich nicht zu. Die Wunden bleiben, mit der Zeit schützt die Seele den gesunden Verstand und bedeckt ihn mit Narbengewebe und der Schmerz lässt nach, aber er verschwindet nie.

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Damit ist die Geschichte um Albus und Imogene abgeschlossen. Es gibt mit Sicherheit einige Unklarheiten und offene Fragen, die ich aber zur Eigeninterpretation offen lasse. Ich danke allen, die meine FF gelesen habe, danke jedem Kommentar und Favoriten. Es hat mir trotz der oft langen Pausen viel Spaß gemacht, diese FF zu schreiben und wer weiß...vielleicht kommt irgendwann eine Fortsetzung dazu. Macht's gut!

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