Montag, 18. Februar 2013

Kapitel 7- Missing

Da ist auch schon das nächste Kapitel. Leider ist es nicht sehr spannend und teilweise kommt es mir sehr verwirrend vor XD vielleicht gefällts euch ja trotzdem :)


Albus schloss die Tür hinter sich und blieb einen Moment lang stehen. Eigentlich war er wirklich verärgert darüber, dass Imogene versucht hatte, ihn und Wendy zu belauschen. Sowas tat man doch nicht und wenn sie wirklich etwas mitbekommen hätte...das wäre sehr schlecht gewesen. Über ihre Worte musste er aber immer noch schmunzeln. ‘Für einen Potter hast du erstaunlich viel mit Slytherins zu tun.’ Sowas konnte auch nur von der kleinen Malfoy kommen. Aber Lily hatte recht, sie war nicht so, wie Scorpius und Aranea. Für seine Schwester war er darüber froh. Doch ihn machte es wirklich neugierig darauf, in wiefern sie sich von ihren Geschwistern unterschied. Nur die wenigsten wussten, dass Albus und Scorpius eine Freundschaft pflegten. Obwohl, Freundschaft war so ein übertriebenes Wort. Sie hatten öfter mal was miteinander zu tun und arbeiteten zusammen. Er musste kurz lachen. Da verbot er seiner Schwester den Umgang mit der harmlosen Imogene und er selbst trieb sich mit Scorpius rum.
Wenn das mal keine Doppelmoral war. Al stieß sich von der Tür ab und machte sich auf den Weg zurück zur Bücherrei.

Diese erreichte er kurze Zeit später und direkt wurde er von Wendy aufgegabelt.
“Da bist du ja. Was hat denn so lange gedauert?”, beschwerte sie sich und zog ihn mit sich zum Tisch, an dem sie vorhin gesessen hatten. Die Bücher und Notizen hatte sie einfach mal flugs mit ihrem Umhang abgedeckt, welchen sie jetzt von den Sachen runternahm.
“Tut mir leid, der Krankenflügel ist nicht grad um die Ecke”, gab Albus ein wenig genervt zurück. Langsam bereute er es, sich mit ihr abzugeben. Warum hatte er nur gesagt, dass er ihr helfen würde? Er konnte einfach nicht nein sagen, wenn ihn ein Mädchen um etwas bat. Seufzend ließ er sich wieder auf seinen Platz fallen und zog das Buch zu sich.
“Warum hast du Malfoy überhaupt hingebracht? Sie kann ja wohl selbst laufen”, bemerkte Wendy grimmig und setzte die Feder wieder aufs Papier. Albus starrte sie einen Moment schweigend an, etwas erstaunt aber auch geschockt darüber, wie intolerant man sein konnte.
“Sie konnte kaum stehen, falls es dir nicht aufgefallen ist”, gab er gereizt zurück und überlegte, ob er nicht einfach seine Sachen nehmen und sich verziehen sollte. Gerade war ihm das nämlich wirklich zu dumm. Wieso musste er sich überhaupt ständig rechtfertigen?
“Es ist Imogene. Sie ist eine gute Schauspielerin”, bemerkte Bullstrode schlicht und beendete damit das Thema. Albus verkniff sich ein genervtes Knurren. Gut, er hatte von Imogene auch keine so gute Meinung, aber trotzdem störte es ihn, dass Wendy sich über sie lustig machte. Doch auch der Schwarzhaarige sagte nichts mehr dazu und setzte einfach seine Arbeit schweigend fort.

Eine Stunde später tauchte Scorpius ebenfalls in der Bibliothek auf und gesellte sich zu Wendy und Albus. Prüfend musterte er die beiden: “Habt ihr soweit alles vorbereitet?”
Beinahe unterwürfig nickte Wendy und schmeichelte sich an Scorp heran: “Wir stehen in der Endphase, viel fehlt nicht mehr.”
Albus kaute an seiner Unterlippe und sah die beiden Slytherins leicht zweifelnd an: “Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist. Das...wir gehen damit sicher zu weit.”
Entgeisterte Blicke trafen ihn und er hatte förmlich das Gefühl zu schrumpfen. Lag das irgendwie im Hause Slytherin mit den durchdringenden Blicken? War ja nicht auszuhalten.
“Wie, das ist keine gute Idee? Das war doch DEIN Vorschlag!”, kam es von Scorpius und er gab seinem Kumpel einen leichten Schlag auf den Hinterkopf, woraufhin dieser leicht zusammenzuckte, ehe er seine Miene mürrisch verzog.
“Ich weiß, dass es mein Vorschlag war. Aber deshalb meine ich auch, dass wir es sein lassen sollten. Mal ehrlich...damit würden wir die halbe Schule gefährden”, nuschelte Albus. Jetzt wo er näher darüber nachdachte, wurde ihm das ganze Ausmaß erst bewusst. Es war einfach viel zu gefährlich.
“Du bist eine Memme, Al”, kicherte Wendy und stand auf, “ich hab noch eine Verabredung. Wir sehen uns später.”
Die Jungs sahen ihr kurz nach und Albus wurde fast augenblicklich entspannter, als die Tür hinter ihr zufiel. Er strich sich durchs schwarze Haar und seufzte: “Warum sind die alle so anstrengend?”
Scorpius grinste: “Was, Frauen? Du musst nur wissen, wie du mit ihnen umgehen musst und alles ist easy.”
Al schnaubte und zuckte die Schultern: “Das bezweifle ich irgendwie. Ich komme einfach nicht klar mit den Weibern.” Das brachte Scorpius zum Grinsen und er lehnte sich mit leicht feixendem Blick nach vorne: “Vielleicht solltest du es ja mal mit Jungs probieren, Potter.”
Kurz herrschte Stille, in der Albus erstmal checken musste, was der Blonde eben gesagt hatte, dann schüttelte er den Kopf: “Du hast echt einen hängen...seh ich aus, als würde ich auf Kerle stehen?”
Der Malfoy schnappte sich den Block, den Wendy hatte liegen lassen und lehnte sich entspannt zurück: “Man sieht es ja nicht gleich jedem an.”
Al schnaubte nur. Offenbar war Scorp ja wirklich scharf drauf, ihn als schwul abzustempeln. Oder war das nur mal wieder eine seiner Macken, mit denen er versuchen wollte, den Potter auf die Palme zu bringen? Da musste er ihn aber enttäuschen, schließlich ließ sich Albus nicht leicht auf die Palme bringen, es sei denn, man hieß Wendy Bullstrode.
Lieber wechselte er das Thema: “Deine Schwester versucht sich anscheinend als Spionin oder so.”
Scorpius wirkte nicht sehr überrascht: “Natürlich, das ist doch Araneas Lieblingsbeschäftigung..lauschen und Gerüchte verbreiten.”
Das brachte den Ravenclaw zum Grinsen. Soso, für Nea war das also nichts Neues, dann musste er sich also vor beiden Schwestern in Acht nehmen.
“Es war aber Imogene”, klärte er sein Gegenüber auf und musterte ihn genau. Die Reaktion wollte er schließlich nicht verpassen. Denn Scorpius schien mehr als überrascht zu sein, seine Augenbrauen wanderten nach oben und einen Moment lang verschlug es ihm die Sprache.
“Das ist sehr interessant. Alte Gepflogenheiten lassen sich eben schwer ablegen”, meinte er letztendlich, als er seine Sprache wiedergefunden hatte. Schon früher hatte Imogene gern andere belauscht, aber nicht wie Aranea, um Gerüchte zu verbreiten sondern weil sie einfach schrecklich neugierig war.
“Besteht deine Familie nur aus Spionen?”, fragte Al halb im Scherz, denn auch er und Scorpius hatten sich mehr oder weniger angefreundet, als Scorp ihn ausspioniert hatte vor ein paar Jahren.
Malfoy zuckte die Schultern: “Vorsicht ist immer besser als Nachsicht. Sie hat doch hoffentlich nichts Wichtiges mitbekommen?” Al schüttelte den Kopf. Gene hätte sicher nicht nachgefragt, wenn sie Zusammenhänge erkannt hätte. Eine Weile saßen sie sich stillschweigend gegenüber, Scorpius die Notizen durchblätternd und Albus in seine Gedanken verstrickt. Lange hielt er diese Stille aber nicht aus und er stand auf: “Wollen wir nicht rausgehen und eine Runde Quidditch spielen oder so? Hier drin wird man ja ganz depressiv.”
Zunächst blickte Scorpius ein wenig irritiert auf, nickte dann aber: “Klar, wieso nicht.”
Sie sammelten die Sachen ein und verließen die Bücherrei, doch da prallten sie schon fast mit einer aufgebrachten Aranea zusammen.
“Pass auf, wo du hinrennst”, grummelte Scorpius seiner Schwester zu, doch diese scherte sich darum nicht, sondern trat mit wütendem Blick auf Albus zu.
“Du! Wegen dir verdammten Idiot ist Imogene verletzt!”, herrschte sie ihn an und tippte ihm mit dem Zeigefinger heftig gegen die Brust.
Al stolperte vor Überraschung einen Schritt rückwärts und blinzelte verdutzt: “Was, wieso wegen mir? Sie ist von selbst hingefallen.”
Scorp blickte zwischen den beiden umher, von verletzt hatte sein Freund kein Wort gesagt. Dass er so gar nicht durchblickte, schmeckte dem Malfoy ganz offensichtlich nicht.
“Ja, aber nur weil du sie erschreckt hast!”, gab Aranea zurück und funkelte ihn wütend an.
“Moooment mal! Was redest du da überhaupt? Sie hat uns belauscht und als ich sie gesehen habe, wollte sie sich verstecken und ist dabei gestolpert, ja? Hat sie das etwa gesagt? Ich war noch so nett sie zum Krankenflügel zu schleppen”, verteidigte Albus sich aufrichtig, er wollte sich doch nicht beschuldigen lassen für etwas, woran er wirklich keine Schuld hatte. Abgesehen davon war Aranea wirklich beängstigend, wenn sie wütend war.
“Das entschuldigt gar nichts”, murrte Nea und setzte zu einer weiteren Schimpftirade an, doch Scorpius unterbrach sie: “Was ist denn jetzt eigentlich das Problem? Passiert doch öfter mal, dass sich jemand wehtut.”
Sie wandte sich ihrem Bruder zu: “DAS werde ich dir sagen. Imogene ist verschwunden! Ich war kurz Sachen aus unserem Zimmer holen und als ich wiederkam, war sie weg! Und ich finde sie nirgends.”
Scorp verstand nicht, warum sie das so aufregte: “Vermutlich hat sie einfach genug von deinen Ausrastern und ist irgendwohin geflüchtet, wo sie Ruhe hat.”
Albus nickte zustimmend, das konnte er sich gut vorstellen. Aber irgendwo machte er sich trotzdem ein kleines bisschen Sorgen. Imogene wirkte irgendwie so, als könnte sie sich nicht verteidigen. Zerbrechlich, das war das Wort, das er suchte.
“Sollen wir dir helfen sie zu suchen?”, bot er Aranea also an. Diese war so perplex über das Angebot, dass sie ihn einfach nur anstarrte. Als hätte er grad angeboten, das ganze Jahr ihre Hausaufgaben zu machen!
“Ja oder nein?”, fragte er also nach, wieder langsam ungeduldig. Aranea zuckte die Schultern: “Wenn du glaubst, dass es hilft, warum nicht.”
Wow, soviel Begeisterung. Aber was erwartete er auch von einer Malfoy, die alles tat um ihrem Vater zu gefallen? Sich von einem Potter helfen zu lassen war dem wohl doch zu entgegengesetzt. Doch diesen Kommentar verkniff er sich. Auch Scorpius stimmte dem zu und so zogen sie zu dritt los.

Eine Stunde später hatten sie das komplette Schloss durchquert und jeden nach Imogene gefragt, der ihnen über den Weg lief. Erfolglos, denn die meisten hatten sie zuletzt beim Frühstück gesehen. Das war allmählich doch besorgniserregend. Niemand verschwand einfach so aus dem Blickfeld.
“Vielleicht ist sie im Raum der Wünsche”, meinte Albus irgendwann überlegend und blickte die Treppe hoch.
“Das könnte sein. Aber wenn es stimmt ist die Chance sie zu finden, noch geringer als ich dachte”, entgegnete Aranea darauf, denn es war fast unmöglich, den richtigen Raum der Wünsche zu finden. Ganz besonders, wenn man nicht gefunden werden wollte. Doch warum sollte Imogene sich derart darauf versteifen, nicht gefunden zu werden? Das ergab irgendwie keinen Sinn.
“Ich schlage vor, einer geht hoch und bezieht Stellung vor dem Raum der Wünsche und die anderen beiden suchen weiter”, meinte Scorpius dann, denn allmählich machte selbst er sich Sorgen um seine Schwester, was schon was heißen sollte, da es ihn sonst recht wenig interessierte, was sie tat.
Albus und Aranea nickten beide, doch keiner meldete sich freiwillig, sodass Scorpius seufzte: “Ich geh schon. Schickt mir ne Memo oder so, wenn ihr sie gefunden habt.” Mit diesen Worten wandte er sich ab und ging die Treppen hoch.
Albus dachte nach, wo konnte sie noch sein? Draußen irgendwo? Sie würde doch nicht in den Wald gegangen sein oder? Das war viel zu gefährlich und Imogene wusste das mit Sicherheit. Am See vielleicht? Aber da hätte man sie sicher gesehen...
“Glaubst du, ihr ist etwas passiert?”, fragte Aranea in flüsterndem Tonfall und zum ersten Mal wirkte sie nicht feindlich sondern einfach nur ehrlich besorgt um ihre Schwester.
“Ihr gehts sicher gut. Immerhin ist sie eine Malfoy, nicht wahr?”, fragte Albus in dem Versuch sie zu trösten zurück.
Daraufhin lächelte Nea wirklich etwas: “Du hast recht. Als erstes bekommt sie Ärger, weil sie sich einfach aus dem Staub gemacht hat. Lass uns weitersuchen. Am besten draußen erstmal.”
Also begaben sie sich nach draußen, wo es von Schülern wimmelte, die noch die letzten Sonnenstrahlen genießen wollten. Unter ihnen auch Wendy, Miranda Fletcher und Adrian Zabini, die am Ufer des Sees saßen und ein paar Zweitklässler ärgerten. Das machte Albus ungehalten und er schritt ohne zu zögern auf die Gruppe zu: “Was macht ihr da? Lasst doch mal die Zweitklässler in Ruhe!”
Alle drei blickten zu ihm und die zwei Jungs nutzten die Gelegenheit und flüchteten. Auf Mirandas Lippen lag ein spöttisches Grinsen: “Sieh mal einer an, Albus ‘ich misch mich in alles ein’ Potter bestattet uns mit einem Besucht.”
Al verengte die Augen und setzte zu einer Erwiderung an, welche er dann aber doch lieber runterschluckte: “Ich sollte euch allen Punkte abziehen. Aber das geht ja nicht, da Slytherin gar keine Punkte mehr hat.”
“Das holen wir schon auf”, meinte Adrian recht großspurig und widmete sich dann wieder seiner Unterhaltung mit Wendy, während Miranda immer noch Albus fixierte. Aranea fiel niemandem auf, da sie sich abseits weiter darum kümmerte, Imogene zu suchen und ein paar Schüler nach ihr fragte.
“Wenn ich das noch einmal sehe, ich schwöre euch, dann gibts so richtig Ärger”, betonte Albus und wandte sich zum Gehen.
“Sei mal locker, Potter. Vielleicht brauchst du ja mal ein bisschen Bettsport, dann bist du nicht mehr so verklemmt”, trällerte Miranda mit einem schiefen Grinsen. Albus zog skeptisch die Augenbrauen hoch, ehe er ihr spöttisch Kontra gab: “Soll das ein Angebot sein? So tief sinke ich sicher nicht.”
Miranda sah ihn entgeistert an, Adrian hingegen grinste. Das musste wohl offenbar mal gesagt werden. Albus machte sich auf eine harsche Antwort gefasst, doch als nach einer Minute noch immer nichts kam, drehte er sich um und ging wirklich.
Manchmal kam ihm doch wirklich die Überzeugung, dass Slytherins hohl waren und zwar allesamt. Obwohl, ein paar kleine Ausnahmen gab es natürlich schon.

Albus schloss wieder zu Aranea auf und warf ihr gleich einen fragenden Blick zu: “Und?”
Die Malfoy schüttelte den Kopf, auch hier hatte sie keine Antwort gefunden. Das war doch wirklich verhext.
“Hat die Krankenschwester sie denn schon behandelt? Sie konnte kaum auftreten, als ich sie hingebracht hab, sie kann also nicht weit gekommen sein, wenn nicht”, wollte Al dann wissen. Aranea nickte: “Doch, sie hat sie schon behandelt, wollte aber, dass sie zur Beobachtung bis zum Abendessen im Krankenflügel bleibt, falls die Medizin nicht so gut wirkt. Und Imogene würde sicher nie dagegen handeln. Das passt einfach nicht zu ihr.”
Albus hörte ihr aufmerksam zu. Den selben Schluss zog er auch, obwohl er Gene kaum kannte. Aber würde das nicht bedeuten, dass wirklich etwas passiert war? Der Gedanke war nicht sehr angenehm. Es war mehr als unangenehm.
“Vielleicht sollten wir zu nem Lehrer”, meinte er überlegend, doch Nea schüttelte sofort den Kopf. Das irritierte Albus. Wollte sie nicht ihre Schwester wiederfinden?
“Das wäre zu übertrieben”, erklärte sie ihre Antwort etwas lächelnd. Da würde man sie doch nur für verrückt halten. Schließlich konnte man gehen wohin man wollte.
“Na gut...dann eben nicht. Aber wenn sie bis zum Abendessen nicht auftaucht...dann gehen wir zu McGonagall”, entgegnete Albus, das war das vernünftigste, was sie tun konnten.
Aranea nickte und sodann machten sie sich wieder auf die Suche...

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